Sonntag, 23. Juli 2017
Die letzte Zeit hier ist leider wie im Fluge
vergangen. Nicht ohne Grund, denn wir haben noch einmal alles genutzt, was man
aus dem kleinem Dörfchen Alcala rausholen kann.
So haben wir viel an unserem Salon gearbeitet
und ihn wo es nur ging aufgewertet. Er ist jetzt von Außen wie von Innen neu
bemalt und wirkt insgesamt schon viel freundlicher ,als er es am anfang des
Jahres getan hat.
Damit hat natürlich auch das spielen mit den
Kindern im Salon viel mehr Spaß gemacht, da das Ganze einfach in einer viel
angenehmeren Atmosphäre stattfand und so der Spielspaß erhöht wurde. (Leider
habe ich kein Foto vom Salon vor unserer Zeit, denn auch wenn die Fotos nicht
soo beeindruckend aussehen, kann ich sagen, dass der Kontrast zum damaligen
Salon gewaltig ist ist!)
Allerdings sind wir auch immer noch dabei die
Sache zu ende zu bringen und arbeiten täglich daran.
Neben dem Spielesalon läuft auch unser
Schachkurs auch richtig gut, und mir im besonderen macht es auch riesig viel
Spaß unsere kleinen Schüler von Partie zu Partie besser werden zu sehen.
Ich bin mir sicher, dass einige von Ihnen
nächstes Jahr bei den überregionalen Turnieren mitspielen werden. Inzwischen
sind einige von Ihnen sehr gut geworden und ich setze viel Hoffnung in die
nächsten Freiwilligen, dass Sie diese Aktivität für die Kinder weiterhin
anbieten werden.
Ohne Frage,ein Projekt, was mir viel Freude
bereitet und mir sehr am Herzen liegt!
Doch nicht nur an diesen Stellen, habe ich
meine Zeit die ich hier noch hab so gut genutzt wie nur möglich. Nein, auch
völlig neue Eindrücke und Erfahrungen habe ich auch in den letzten Wochen hier
Im Land sammeln können.
So habe ich mir zum Beispiel die Kunst des
Reitens zu eigen gemacht, was ohne Zweifel aufregendes und abenteuerliches
Unterfangen zugleich ist. Es ist schon eine weile her gewesen, dass ich diese
Angst und diese Lust bei einer neuen Sache verspürt habe. Mein Herz raste und
mein Kopf war berauscht als ich diese Energie der vier Hufen unter mir spürte
und die ganze Zeit Gefahr lief aus dem Sattel zu fallen. Diese tatsächliche Pferdestärke,
die mich, im vollem Galopp, bei herrlichstem Wetter über die Bolivianische
Steppe trug, ist echt eine super Erfahrung gewesen.
Darauf hin bin ich noch zwei weitere Male
reiten gegangen und bin im Umgang mit den Tieren sehr viel sicherer geworden.
Dazu habe ich gelernt, wie ich Vögel auf gute
50 m Entfernung erlegen kann. Meine Schüler in Naranjos haben mir den richtigen
Umgang mit einer Steinschleuder beigebracht, und wenig in meinem Leben hat mich
so beeindruckt, wie diese 6-10 Jährigen Jungs mit Ihren Steinschleudern auf
leisen Sohlen Jagd auf die Vögel gemacht haben.
Im Laufe der Jagd habe ich erfahren, dass Sie
eigentlich jeden Tag jagen gehen. Und nicht nur Vögel. Nichts was nicht von
einem kleinem Stein getötet werden kann, ist ein zu großes Ziel für die kleinen
Jäger in Naranjos.
Normalerweise sind es Spatzen ähnliche Vögel.
Sie sind nicht besonders Groß und fliegen, perfekt für die Jagd, meist sehr
tief, was die Erfolgsquote stark erhöht.
Doch auch Bussarde, sowie Hasen wurden schon
erlegt. Wie gesagt von kleinen Jungs! Das Leben fasziniert mich an vielen
Stellen immer wieder aufs neue. Selbst wenn Sie schon seit 10 Monaten kenne
sind Sie immer für eine Überraschung zu haben.
Meinen glauben habe ich endgültig verloren, als
mir die Bahnbrechende Geschichte von einer Fuchsjagd erzählt wurde. Wohl
möglich haben Sie an dieser Stelle ein wenig dick aufgetragen, aber niemandem
auf der Welt würde ich es so gut zu trauen, mit nicht mehr als einer kleinen
Steinschleuder einen Fuchs zu erlegen, wie den Schülern von Naranjos!
Sehr beeindruckende Kinder!
In der Schule macht es gerade auch viel Spaß,
obwohl der Bolivianische Winter nun tatsächlich gekommen ist. Er ist anders als
in Deutschland, denn heute zum Beispiel ist es in der Sonne sehr warm. Mein
Telefon sagt, dass ich bis zu 21° C erwarten kann. Und dennoch. Sobald die
Sonne weg ist, wird es schlagartig super kalt. Dazu sind die Häuser hier,
anders isoliert als jene in Deutschland, sodass ich wenn ich in meinem Bett an
der Wand liege einen Permanenten Kühlkörper neben mir habe.
Ich bin derzeit auch erkältet, aber auch schon
auf dem Weg der Besserung...
Außerdem plagen mich andere Sachen viel mehr.
Denn leider neigt sich meine Zeit in Bolivien
dem ende zu. Und obwohl ich fest den Plan hegte länger hier zu bleiben, wurde
mir mehr oder weniger von meiner Endsendeorganisation ein Strich durch die
Rechnung gemacht, sodass ich wie es derzeit aussieht mit den anderen meine
Koffer packen muss. Das stimmt mich traurig, denn ich habe weder ausgelernt
noch alles gesehen, was es zu sehen gilt...
Jetzt stehen allerdings erst einmal die Ferien
an, in denen ich mir noch die ein oder andere Sehenswürdigkeit Boliviens
ansehen werde. Darauf wiederum freue ich mich sehr! Das wird bestimmt super.
In der Ferien Zeit werde ich nun sicher nicht
noch einmal dazu kommen einen Blogeintrag hochzuladen, weshalb ich mich jetzt
an dieser Stelle herzlichst von euch verabschiede!
Vielleicht schaffe ich es doch noch einen
weiteren Eintrag hochzuladen, aber bis dahin verbleibe ich erst mal mit den
besten grüßen aus Bolivien und wünsche noch ein paar herrliche warme
Sommerwochen und schöne Ferien!
Benjo
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